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Jugend Forscht: Von Rostock nach Columbus

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15 Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend forscht vertreten Deutschland beim weltgrößten MINT-Schülerwettbewerb in den USA

Ab dem 10. Mai 2025 starten 15 Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend forscht bei der Regeneron International Science and Engineering Fair (Regeneron ISEF) in Columbus, Ohio. Sie messen sich bei der 75. Austragung des international größten vorakademischen Wissenschaftswettbewerbs mit mehr als 1 600 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus über 60 Ländern. Das deutsche Team präsentiert im Greater Columbus Convention Center sieben spannende Forschungsprojekte. Den jungen MINT-Talenten aus aller Welt, die in 22 naturwissenschaftlich-techni­schen Katego­rien antreten, winken Preise und Stipendien im Gesamtwert von fast neun Millionen US-Dollar. Die Siegerinnen und Sieger werden am Freitagabend (MEZ), 16. Mai 2025, bekannt gegeben.

Die deutschen Projekte qualifizierten sich beim Jugend forscht Bundesfinale 2024 für die diesjährige Regeneron ISEF: 

Arian Niclas Wulf (18), Luise Koball (17) und Luca Steven Sauck (19) aus Rostock untersuchten mit einem ferngesteuerten Tauchroboter das Vorkommen des Australischen Kalkröhrenwurms in der Unterwarnow. Die gebietsfremde Art bildet dort hartschalige, verwachsene Kolonien, die nicht nur das Flussökosystem beeinträchtigen, sondern auch Schäden etwa an Schiffen verursachen.

Anthony Eliot Striker (19) und Tina Thao-Nhi Schatz (19) aus Berlin entwickelten mit einem Stamm des Bakteriums Shewanella oneidensis MR-1 eine mikrobielle Brennstoffzelle. Diese funktioniert nach dem Prinzip einer galvanischen Zelle mit zwei Kammern, die mit leitfähigen Flüssigkeiten gefüllt und über Elektroden verbunden sind, sodass Strom fließen kann.

Tee, Kaffee, Rotwein und Obst enthalten Antioxidantien, die Körperzellen vor Schäden bewahren. Die jeweilige Menge ist von vielen Faktoren abhängig, wie Elisabeth Fischermann (17) und Tom Kreßbach (17) aus Obernburg nachwiesen. Sie nutzten eine oszillierende Reaktion, bei der die Schnelligkeit des Farbwechsels anzeigt, wie viel Antioxidantien in einem Lebensmittel enthalten sind.

Anna Maria Weiß (19) aus Vogelsdorf gelang der Nachweis, dass das Objekt TOI1147b ein Exoplanet ist, der in einer stark elliptischen Umlaufbahn seinen Mutterstern umkreist. Sie fand heraus, dass er eine ähnliche Masse und Größe wie der Jupiter besitzt, aber eine deutlich höhere Oberflächentemperatur aufweist.

Nedim Srkalovic (19), Oscar Scherz (19) und Thies Brockmoeller (18) aus Hamburg befassten sich mit Berechnungen der sogenannten Mandelbrot-Menge. In ihren komplexen, selbstähnlichen Strukturen taucht unter bestimmten Bedingungen die Kreiszahl Pi auf. Den dafür seit Kurzem existierenden Beweis entwickelten die drei so weiter, dass er auch für andere mathematische Bedingungen gilt.

Alexander Reimer (18) und Matteo Friedrich (17) aus Oldenburg erforschten lernfähige neuronale Netzwerke, die mechanisch arbeiten, indem viele kleine Massen durch Federn verbunden sind. Sie zeigten, wie man den Netzwerken durch Anpassen der Federn verschiedene Verhaltensweisen antrainieren kann.

Maja Leber (17) und Julius Gutjahr (18) aus Emmendingen analysierten und optimierten mithilfe eines eigenen Versuchsaufbaus die Entstehung sogenannter Antibubbles. Das sind von einer sehr dünnen Luftschicht umschlossene Wasserblasen in Seifenwasser.